Wenn es draussen richtig ungemütlich wird – kalter Regen, Wind, Matsch – ist die Wahl der richtigen Arbeitsbekleidung entscheidend. Besonders wichtig: Wie wasserdicht ist die Kleidung wirklich, und bleibt sie dabei auch atmungsaktiv? Zwei Begriffe, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen, sind Wassersäule und Atmungsaktivität. In diesem Blog erklären wir dir genau, was dahinter steckt und worauf du achten solltest.
Was bedeutet "Wassersäule" eigentlich?
Die sogenannte Wassersäule beschreibt, wie stark ein Material dem Druck von Wasser standhalten kann, bevor es durchlässig wird. Zur Ermittlung dieses Wertes wird in einem Prüfverfahren – dem sogenannten Suter-Test – ein Stück Stoff unter einen Zylinder gespannt. Dieser wird schrittweise mit Wasser gefüllt. Sobald das Wasser beginnt, durch das Gewebe zu dringen, wird die Höhe der Wassersäule in Millimetern gemessen. Je höher dieser Wert, desto wasserdichter ist das Material.
Praktische Beispiele für den Einsatz
Einsatzgebiet | Empfohlene Wassersäule (mm) |
---|---|
Spazieren mit dem Hund bei leichtem Regen | 3'000 - 5'000 |
Gartenarbeit bei wechselhaftem Wetter | 5'000 - 10'000 |
Arbeiten im Starkregen, Dauerregen | ab 10'000 |
Arbeiten im Gebirge, extreme Bedingungen | ab 20'000 |
💡Die richtige Wahl hängt also stark vom Einsatzzweck ab. Für professionelle Anwender, wie du sie z. B. in der Baubranche, im Forst oder bei der Gemeinde findest, ist ein hoher Wert entscheidend.
Was ist Atmungsaktivität?
Atmungsaktivität beschreibt, wie gut Schweiss bzw. Wasserdampf von innen nach aussen entweichen kann. Gerade bei körperlich anstrengender Arbeit ist das essenziell, um nicht zu überhitzen oder klatschnass durch die eigene Feuchtigkeit zu werden.
Einheit: g/m²/24h
Das heisst: Wie viele Gramm Wasserdampf pro Quadratmeter Stoff in 24 Stunden entweichen können.
Einordnung der Werte:
- ab 5'000 g/m²/24h: Grundschutz, ausreichend bei wenig Bewegung
- ab 10'000 g/m²/24h: guter Schutz bei normaler Aktivität
- ab 15'000 g/m²/24h: hoher Komfort bei körperlicher Arbeit
- ab 20'000 g/m²/24h: optimal für starke Belastung
PU, PVC oder wasserdichte Membran? Der Vergleich
Es gibt unterschiedliche Technologien, um Kleidung wasserdicht zu machen – und jede hat ihre Vor- und Nachteile.
PU (Polyurethan)
- Weich, elastisch, leicht
- Oft atmungsaktiv
- Gute Bewegungsfreiheit
- Ideal für aktive Tätigkeiten bei mittlerem bis starkem Regen (z. B. Bau, Garten, Forst)
PVC (Polyvinylchlorid)
- Sehr widerstandsfähig und langlebig
- Absolut wasserdicht
- Nicht atmungsaktiv
- Geeignet bei stehenden Tätigkeiten im Dauerregen (z. B. Reinigung, Kanalservice)
Produkte mit wasserdichter Membran (z. B. MASCOTEX® / Gore-Tex®)
- Hohe Wassersäule und gleichzeitig atmungsaktiv
- Oft winddicht
- Höherer Preis, aber hoher Komfort
-
Perfekt bei wechselndem Wetter und bewegungsintensiver Arbeit (z. B. Montage, Landschaftsbau)
Und was bedeutet "wasserdicht" überhaupt?
In Europa gelten Textilien gemäss EN ISO 811 bereits ab einer Wassersäule von 800 mm als „wasserdicht“. Diese Norm legt das Prüfverfahren zur Bestimmung des Widerstandes eines Materials gegen Wasserdurchdringung unter hydrostatischem Druck fest. Praktisch betrachtet reicht dieser Wert jedoch bei Weitem nicht aus, um dich bei Regen zuverlässig trocken zu halten.
Für Arbeitskleidung ist vor allem die Norm EN 343 relevant. Sie beschreibt die Schutzanforderungen gegen Niederschlag (Regen, Schnee), Nebel und Bodenfeuchtigkeit. Hier werden zwei Werte bewertet:
- Wasserdichtigkeit (Klasse 1–4)
-
Atmungsaktivität (Klasse 1–4)
Eine Bekleidung mit Klasse 3 oder 4 in der Wasserdichtigkeit entspricht dabei Wassersäulenwerten von mindestens 10'000 mm oder mehr.
Daher unser Tipp: Lass dich nicht von Werbeversprechen wie „wasserdicht“ blenden. In der Praxis brauchst du mindestens 5'000 mm, besser noch 10'000 mm, um bei echter Beanspruchung durch Regen trocken zu bleiben. Achte immer auf konkrete Werte oder Hinweise auf die EN 343-Klassifizierung.
Warum MASCOT Workwear?
MASCOT bietet eine Vielzahl an Arbeitskleidung mit unterschiedlichen Wassersäulen und Atmungsaktivitätswerten. Besonders hervorzuheben ist die MASCOT® ADVANCED Serie mit hohen Stretchanteilen, hohem Tragekomfort und wasserdichten, atmungsaktiven Membranen.
Funktion und Komfort gehen hier Hand in Hand – ideal für den harten Arbeitsalltag bei jedem Wetter.
Fazit
Die Wahl der richtigen Bekleidung bei Regen ist kein Zufall. Wer draussen arbeitet, braucht Schutz vor Nässe und gleichzeitig Atmungsaktivität, um trocken und leistungsfähig zu bleiben. Mit dem richtigen Verständnis für Wassersäule und Atmungsaktivität, sowie einer gezielten Auswahl zwischen PU, PVC und modernen Membranprodukten, kannst du deine Arbeitskleidung perfekt anpassen – und bleibst auch bei schlechtem Wetter komfortabel und trocken.
Du brauchst Hilfe bei der Auswahl? Wir beraten dich gerne!